Emmentalisches 1944 in Trubschachen

Aus allen Himmelsrichtungen strömten die Schwingerfreunde am 4. Juni 1944 zum ersten grossen Schwingfest in Trubschachen. Der Chronist der Eidgenössischen Schwinger-, Hornusser und Jodlerzeitung hielt begeistert fest: «Welch prächtiger Anblick bot uns am Bahnhof, als wir mit dem acht-Uhr-Zug eintrafen. Die Musikgesellschaft Trubschachen schmetterte ihre Weisen, die hübschen Trachtenmeitschi kredenzten uns den Ehrenwein und zahlreich hatte sich die Dorfbevölkerung zu diesem Empfang am Bahnhof eingefunden. Wie heimelig sah doch dieser wunderbare Flecken Heimaterde aus, Bodenständigkeit und Urwüchsigkeit schauten zu jedem Fenster hinaus. Jawohl, solche Ortschaften sollen Schwingeranlässe durchführen!»

Unter den mehreren tausend Zuschauern befand sich auch der damals 61-jährige Christian Wüthrich («Fäy Chrigeli»), der dreifache Eidgenössische Kranzgewinner aus Trub. Eine Krankheit machte ihm arg zu schaffen; als gebrechlicher Mann sei er im Lehnstuhl gesessen und habe die schwingerische Arbeit mit regem Interesse verfolgt, heisst es im Festbericht. Ebenfalls Erwähnung fanden die vielen «Familien, vom Kleinsten bis zum Grössten, die in ihrer Tracht in den Zuschauerreihen sassen und ihr Auge scharf nach den Sägemehlringen richteten».

Im Schlussgang griffen die beiden Eidgenossen Werner Pfäffli (Riggisberg) und Arnold Gerber (Sumiswald) zusammen. Die Spannung dauerte nur wenige Augenblicke: Mit einem kräftigen Ruck habe Pfäffli seinen Widersacher «abgesprengt und am Boden auf seinen breiten Buckel gedrückt», steht im Festbericht. «Mit diesem Schlussgange hat der Emmenthalische Schwingertag einen würdigen Abschluss gefunden.»